Viele Herzpatienten haben in der aktuellen Corona-Zeit Bedenken, sich bei einem Arzttermin anzustecken. Notwendige Kontrolluntersuchungen und Eingriffe, wie sie bei einer Herzkrankheit oft wichtig sind, sollten jedoch nicht leichtfertig verschoben werden, wie der Herzstiftungs-Chefredakteur Prof. Dr. med. Thomas Meinertz in einer aktuellen Sprechstunden-Antwort noch einmal ausdrücklich betont – zumal hierzulande in den Kliniken und Praxen strikte Hygieneregeln bestehen, die für einen hohen Schutz sorgen.
Die Sprechstundenfrage im Wortlaut:
Schon seit Monaten leidet mein Mann, 78 Jahre, an Herzrhythmusstörungen. Häufig hat er einen Puls von weniger als 40 Schlägen in der Minute. Er fühlt sich dann sehr unwohl und schwach. Unser Hausarzt hat nun gemeint, dass das schon eine echte Notsituation sei; mein Mann solle schleunigst ins Krankenhaus, um einen Herzschrittmacher implantiert zu bekommen.
In Zeiten von Corona habe ich nun aber große Bedenken, dass er sich im Krankenhaus infizieren könnte. Er soll dort zwei Tage bleiben. Ist es nicht besser, den bereits geplanten Termin auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben? Carola M., Koblenz
Experten-Antwort:
Nach wie vor ist wegen der Corona-Pandemie in den meisten Kliniken das normale Programm für Herzoperationen, Kathetereingriffe oder elektrophysiologische Prozeduren eingeschränkt. Dadurch sollen auf den Intensivstationen Betten für eventuelle Corona-Fälle freigehalten werden.Nicht betroffen sind davon jedoch Notfalleingriffe wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Diese Behandlungen werden überall wie zuvor durchgeführt. Auch andere dringend notwendige Eingriffe können und sollten ohne Verzögerung erfolgen.
Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht dabei für die Patienten nicht. Denn es erfolgt eine strikte räumliche und personelle Trennung zwischen Patienten mit einer CoronaInfektion und Patienten, die wegen eines Herzeingriffs in die Klinik kommen. Insofern kann man sich auch in Corona-Zeiten ohne Bedenken in eine stationäre Krankenhausbehandlung begeben. Ähnliches gilt für Termine bei niedergelassenen Ärzten, bei denen ebenfalls strenge Hygienemaßnahmen vorgeschrieben sind.
Fazit:
Ich persönlich würde den Termin für die geplante Behandlung nicht verschieben.
Experte
- 60323 Frankfurt am Main
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- www.kardiologie-meinertz-jaeckle.de/
Prof. Dr. med. Thomas Meinertz ist Kardiologe und Pharmakologe in Hamburg. Zu den Schwerpunkten des ehemaligen Vorsitzenden der Herzstiftung und langjährigen Direktors der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Angiologie des Universitären Herzzentrums Hamburg zählen insbesondere Herzrhythmusstörungen, die koronare Herzkrankheit und Herzklappen-Erkrankungen. Neben mehreren hundert wissenschaftlichen Fachpublikationen, die Prof. Meinertz für nationale und internationale Fachzeitschriften verfasst hat, ist der renommierte Kardiologe Chefredakteur der Herzstiftungs-Zeitschrift "HERZ heute" und Autor mehrerer Publikationen im Online-Bereich der Herzstiftung.
Ich selbst finde es wichtig meine Termine wahrzunehmen. Gerade durch die Angst vor Corona vernachlässigt man eventuell wichtige Arzttermine oder schiebt diese auf.
Bin seit Jahren Mitglied der Herzstiftung.
Meine Frage zur Coronaimpfung.
Ende der 70er Jahre durch Pockenschutzimpfung hohes Fieber bekommen und eine Vereiterung des gesamten Oberarmbereiches wo die Impfung gemacht wurde.
2009 nach Grippeschutzimpfung hohes Fieber 40 Grad,Muskel-und Nervenentzündung die mich nahezu bewegungsunfähig machte und äußerst schmerzhaft war.Dauerschaden Tremor in beiden Armen,rechts stärker ausgeprägt.Schreibun fähig geworden. Frage, kann ich mich ohne gesundheitliches Risiko gegen Covid 19 impfen lassen? 2005 Aortenklappenersatz,Hankok Typ2, Vorhofflimmern.83 Jahre alt
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Lesen Sie hier unsere Pressemitteilung: https://www.herzstiftung.de/service-und-aktuelles/presse/pressemitteilungen/corona-impfung
Alles Gute und herzliche Grüße!
Ihre Deutsche Herzstiftung