Zu Betablockern gehen in der Sprechstunde der Herzstiftung immer wieder wichtige Fragen ein. Welche Möglichkeiten gibt es zum Beispiel, wenn es unter dem Betablocker Metoprolol 50 zu Nebenwirkungen wie etwa einer Gewichtszunahme oder Potenzproblemen kommt? Hier die Antwort, die Sie auch in HERZ heute 1/2012 lesen können.
Die Sprechstundenfrage im Wortlaut:
„Nach einem schweren Herzinfarkt im Oktober 2010 habe ich mein Leben umgestellt (mehr Bewegung und gesunde Ernährung). Außerdem wurde ich mit Medikamenten behandelt, darunter 2x ½ Metoprolol 50. Seither ist keine Verschlechterung eingetreten, aber ich habe 5 kg zugenommen, und es sind zunehmend Potenzprobleme aufgetreten. Dabei steht Metoprolol unter Verdacht. Frage: Ist es eventuell sinnvoll, Metoprolol durch Ivabradin zu ersetzen?“ (Thomas C., Damp)
Experten-Antwort:
Metoprolol ist ein klassischer Betablocker, der in der Tat zu einer Gewichtszunahme wie auch zu Erektionsstörungen führen kann. Allerdings ist die Dosis, die Sie einnehmen, nicht hoch.
Die Betablocker-Therapie ist bei Ihnen angesichts des abgelaufenen Infarkts auf jeden Fall sinnvoll, weil sich dadurch Ihre Prognose verbessert. Zumindest bei guter Verträglichkeit spricht das dagegen, eine Umstellung auf Ivabradin vorzunehmen.
Es gibt neben Metoprolol andere Betablocker, die häufig besser verträglich sind. Ich würde Ihnen empfehlen, einen Versuch mit Nebivolol 5 mg ½-0-0 zu unternehmen, einem Betablocker, der vermutlich neben seiner eigentlichen Betablocker-Wirkung auch eine gefäßerweiternde Wirkung hat und als besonders gut verträglich gilt. Bitte sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Experte
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Prof. Dr. med. Thomas Meinertz ist Kardiologe und Pharmakologe in Hamburg. Zu den Schwerpunkten des ehemaligen Vorsitzenden der Herzstiftung und langjährigen Direktors der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Angiologie des Universitären Herzzentrums Hamburg zählen insbesondere Herzrhythmusstörungen, die koronare Herzkrankheit und Herzklappen-Erkrankungen. Neben mehreren hundert wissenschaftlichen Fachpublikationen, die Prof. Meinertz für nationale und internationale Fachzeitschriften verfasst hat, ist der renommierte Kardiologe Chefredakteur der Herzstiftungs-Zeitschrift "HERZ heute" und Autor mehrerer Publikationen im Online-Bereich der Herzstiftung.
Wieviel Stunden sollten zwischen der Einnahme von Metoprolol liegen. Ich nehme früh und abends je eine halbe Tablette 47,5 mg.
Ich habe aktuell das große Problem, dass ich den Betablocker nicht vertrage. Davon bekomme ich unerträglichen Juckreiz am ganzen Körper, so als ob tausende Ameisen auf meiner Haut krabbeln. Durch meine Herzschwäche nehme ich folgende Medikamente:
2x Entresto 49/51
2x Bisoprolol 5mg
1x Torasemid
1x 1/2 Spiro
Anfangs bekam ich Metoprolol, was auch zu Juckreiz geführt hat.
Meine Kardiologin sagt, es gäbe keine Alternative. Entweder ich kann mit den Beschwerden leben oder ich muss sie absetzen.
Nun habe ich von Nebivolol gelesen und frage mich, ob dieser Beta-Blocker doch eine gute Alternative sein könnte.
Über Hilfreiche Tipps würde ich mich sehr freuen.
Ich habe Potenzprobleme seit ich Betablocker nehme.
Kann mir jemand Tipps geben.
Habe heftig zu genommen seit ich die Tabletten nehme, Dosierung 2x 95 mg
Dieser Bericht ist sehr hilfreich für mich ! Ich werde meinen Arzt auf das Nebivolol ansprechen !
Ich nehme Metoprolol 100 mg 1 - 0 - 1 (MetoHexal 95 mg/12,5 mg und MetoHexal 95mg) ein und kann die Gewichtszunahme nur bestätigen. Ich werde meinen Arzt fragen, ob Nebivolol vielleicht besser wäre.