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Covid-19-Impfung: Sprechstundenfragen (Archiv)

Hier finden Sie einen Übersicht über weitere Fragen zur Corona-Impfung. Diese wurden von Prof. Meinertz beantwortet.

Ist eine Covid-19-Impfung trotz starker Allergien möglich?

Patienten mit "normalen Allergien" können ohne weiteres geimpft werden. Hierzu zählen zum Beispiel Allergien gegen Hausstaub, Medikamente oder Kontaktallergien. Polyallergiker dagegen sollten vorher unbedingt mit dem behandelnden Facharzt sprechen. Nicht geimpft werden sollten die Patienten, die schon einmal im Rahmen einer allergischen Reaktion einen anaphylaktischen Schock gehabt haben. Diese Situation ist lebensbedrohlich. Besteht bei Ihnen der Verdacht auf einen durchgemachten anaphylaktischen Schock, sollten Sie unbedingt vor einer geplanten Impfung einen Hausarzt bzw. Allergie-Spezialisten konsultieren.

Kann ich mich trotz Kontrastmittel-Allergie und überstandenem Allergieschock gegen das Coronavirus impfen lassen?

Wenn Sie bereits einen Allergieschock hatten, müssen Sie vor einer möglichen Covid-19-Impfung mit Ihrem Hausarzt Rücksprache halten. Auf keinen Fall darf man ohne weiteres eine Covid-19-Impfung bei Ihnen vornehmen. Hier sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt bzw. Impfarzt besprechen, ob eine entsprechende Vorbehandlung durchgeführt werden muss.

Ich leide an familiärer Hypercholesterinämie. Kann ich mich trotz meiner Medikamente gegen Covid-19 impfen lassen?

Die von Ihnen wegen Ihrer Hypercholesterinämie eingenommenen Medikamente (Statine, Aspirin-Cardio und Ezetrol) sind kein Hindernis für die Corona-Impfung. Wechselwirkungen mit dem Impfstoff sind nicht zu erwarten. Die Hypercholesterinämie selbst ist auch kein Risikofaktor für die Covid-19-Infektion. Da jedoch mögliche Folgekrankheiten, die durch die Hypercholesterinämie entstehen können, durchaus ein Risikofaktor für einen schwereren Verlauf einer Covid-19-Infektion sind, spricht alles für eine Impfung.

Fragen zu FFP2-Masken

Beim Einkaufen oder im Nahverkehr müssen FFP2-Masken oder leichtere medizinische (chirurgische/“OP“-) Masken getragen werden. Was raten Sie Herzpatienten, auch für Bus- und Bahnfahrten?

Auch wenn das Ein- und Ausatmen mit den FFP2-Masken gerade für bestimmte Personengruppen anstrengender ist, spricht auch für Patienten mit einer Herzerkrankung grundsätzlich nichts gegen das Tragen einer FFP2-Maske – auch weil es in der Regel im Alltag nicht zum stundenlangen Tragen einer FFP2-Maske kommt. Gerade bei kurzen Einsätzen der Maske wie beim Einkaufen oder einer 30-minütigen Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wo es leicht zur Unterschreitung von Abständen kommen kann, ist das Tragen einer FFP2-Maske auch für Herzpatienten tolerabel. Wer sich als Herzpatient aus subjektivem Empfinden außer Stande fühlt, solch eine FFP2-Atemschutzmaske zu tragen, kann auf eine leichtere chirurgische (OP-) Maske ausweichen. Für die Bus- oder Bahnfahrt kann man, wenn nötig, zwischen beiden Masken wechseln. Bei längeren Fahrten könnten Sie im Zug die OP-Maske tragen und beim Ein- und Aussteigen und an Bahnhöfen, wo es zu einer schnelleren Unterschreitung von Abständen kommen kann, die FFP2-Schutzmaske

In den Medien und vom RKI gibt es unterschiedliche Aussagen zum Tragen von FFP2-Masken für bestimmte Risikogruppen. Können Sie mich aufklären?

Sicherlich hat zu Irritationen im Zusammenhang mit dem Tragen von FFP2-Masken eine Formulierung auf der Seite des RKI geführt. Dort steht unter den Maßnahmen zum Infektionsschutz: „Beim Einsatz von FFP2-Masken bei Personen mit z. B. eingeschränkter Lungenfunktion oder älteren Personen sind negative gesundheitliche Auswirkungen nicht auszuschließen“ (Stand 21.6.2021). Dies führt auch in den Medien zur Fehlinterpretation, FFP2-Atemschutzmasken seien möglicherweise eine Gefahr für die Gesundheit. Hier möchte die Herzstiftung nochmals drauf hinweisen, dass das RKI keine explizite Warnung vor dem Tragen der Masken ausgesprochen hat. Zu dieser Aussage kommt es nur, weil es bislang keine systematischen Untersuchungen außerhalb des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz gibt. Dies betont das RKI auch in den Hinweisen.

Auch wenn das Ein- und Ausatmen mit den FFP2-Masken gerade für bestimmte Personengruppen  anstrengender ist, spricht daher auch für Patienten mit einer Herzerkrankung grundsätzlich nichts gegen das Tragen einer FFP2-Maske – zumal es in der Regel im Alltag nicht zum stundenlangen Tragen einer FFP2-Maske kommt.

Experte

Prof. Dr. med. Thomas Meinertz
Portrait von Prof. Thomas Meinertz

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